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Ein Iglu bauen während es zu Hause schüttet?

Am Samstag Morgen trafen wir uns trotz strömendem Regen um 8Uhr am Bergsteigerheim. Die teilweise recht pessimistischen Vorhersagen im Hinterkopf, haben wir also für den Notfall noch Zelte eingepackt und schon waren wir zu zwölft auf dem Weg nach Hinterzarten. Dort wollten wir, wie schon im Jahr zuvor, Iglus bauen, um die Nacht darin zu verbringen.

Am Ziel angekommen machten sich alle schneefertig und schon ging es los zum Iglubau. Anders als im letzten Jahr, war der Schnee weich und nicht besonders tief, weshalb wir alle Steine für unser Nachtlager in Eimern stampfen mussten. Ein paar Stunden warmhaltender Arbeit, eine Vesperpause und eine Schneeballschlacht alle gegen alle später, war unser Iglu auch schon fertig und unsere erste warme Mahlzeit, eine kräftige Gulaschsuppe, kam auf den Kocher. Genau richtig, um uns für die restlichen Aktivitäten des Tages zu stärken. An Essen mangelte es uns an diesem Wochenende bestimmt nicht, da für später noch Spaghetti geplant war, um genug Energie für die Kalte Nacht zu tanken. Nach dem Essen und mehreren Schlitten- und Lawinenschaufelfahrten legten wir unsere Isomatten aus und bauten noch eine ebene Fläche, wo alle Platz finden konnten, für die das Iglu nicht mehr gereicht hat.

Als es dunkel war, machten wir uns schließlich zu einer nächtlichen Schneeschuhwanderung auf, bei der wir dank dem hellen Vollmond fast keine Stirnlampen gebraucht haben. Gemeinsam erklommen wir über den neben unserem Lager verlaufenden Skihang den Windeneckkopf. Von hier aus liefen wir in einem großen Bogen und mit einem kleinen, eher ungeplanten Schlenker wieder zurück zum Lager. Dort angekommen gab es auch bald schon die versprochene Mahlzeit und warmen Tee.

Nach einem anstrengenden Tag war es nun langsam Zeit, sich ins Nachtlager zurück zu ziehen. Da aber leider nur vier Personen im warmen Iglu Platz fanden, kuschelte sich der Rest von uns unter dem schönen Nachthimmel zusammen, um die Nacht im freien zu Verbringen.

Nach einer größtenteils angenehmen Nacht (ca. -5°C), gab es am nächsten Morgen Frühstück mit warmem Kaba, Tee und frischen Wecken, um uns für die Tour des Tages zu stärken. Nachdem alle Schlafsäcke und Isomatten zusammengepackt waren, entdeckten wir, dass das Iglu über Nacht so durchgefroren war, dass man ohne Probleme hochklettern konnte. Kurz darauf war schon das ganze Iglu belagert.

Da der Schnee über Nacht schon fest gefroren war, machten wir uns am Sonntag ohne Schneeschuhe, dafür aber mit allen Lawinenschaufeln beladen, auf den Weg. Der Plan war dieses Mal, außen herum über den Wanderweg auf den Gipfel zu gelangen, um danach den Skihang runterrutschen zu können.

Auf dem Weg fanden wir jedoch nach nicht einmal 200 Metern einen kleinen Eisfall, an dem sich die größeren mit einem Paar Steigeisen, welches wir dabeihatten, mal am Steileisklettern versuchen konnten. Nachdem jeder der einmal klettern wollte dran war, und mehreren Schlittenrennen der Anderen, war das Einzige was uns noch vom Skihang trennte, ein kurzer Aufstieg und eine Rast mit Tee und Keksen. Kurze Zeit später sausten also alle die steile Piste hinab – mal mehr und mal weniger erfolgreich.

Unten angekommen war es Zeit für das Mittagsvesper, welches gemeinsam im Iglu abgehalten wurde, bis einige wegen eingeschlafenen Beinen und verrenkter Knie wieder nach draußen mussten. 

Nachdem später alles zusammengepackt und auf die Autos verteilt war, ging es zurück ins Heim, wo das Material sortiert und anschließend alle nach Hause gebracht wurden.

Alles in allem hatten wir eine coole Tour mit viel Spaß und vielen schönen Erinnerungen.