Noch zwei Tage zuvor wurden fieberhaft alle möglichen Wetterdienste gecheckt, die Prognosen waren eher mittelmäßig bis schlecht. Dennoch starteten die 16 Frauen in zwei Kleinbussen samstags früh um 6 Uhr am K5. Etwas ausgebremst wurde die motivierte Gruppe im Bregenzer Wald. Almabtrieb! Gleich drei Mal galt es anzuhalten und den Kühen den Vortritt zu lassen. Gerade noch rechtzeitig konnte Steeg im Lechtal passiert werden, bevor auch hier die Straße für mehrere Stunden für das Event gesperrt wurde.
Die Zuversicht der Teilnehmerinnen was das Wetter anging, wurde belohnt. Bei Sonnenschein konnte der Aufstieg von knapp 1100 Höhenmetern ab Elbigenalb, vorbei an der Berghütte Kasermandl zur Hermann-von-Barth-Hütte (2131m) bewältigt werden. Nach einer Stärkung nahmen einige Teilnehmerinnen noch die Kraxelei auf die Plattenspitze (2494m), den Hausberg der Hütte, in Angriff. Andere chillten an der Hütte, genossen das herrliche Panorama auf die Lechtaler Alpen oder verewigten den Besuch der Gruppe in Form eines Steinbildes in der Wiese unterhalb der Hütte. Für beste Unterhaltung sorgte nach dem Abendessen der Hüttenwirt mit seinem Akkordeon inklusive einer gratis Jodel-Lehrstunde für uns „Flachlandtirolerinnen“.
In der Nacht ließ die angekündigte Schlechtwetterfront dann doch nicht mehr auf sich warten. Das Frühstück am Sonntag musste deshalb etwas in die Länge gezogen werden, der runde Geburtstag von Almut konnte dafür gebührend gefeiert werden.
Bei leichtem Nieselregen durchsetzt mit Graupelschauern und bei deutlich kühleren Temperaturen gings dann erst gegen 10 Uhr los Richtung Krottenkopfscharte. Handschuhe, Mützen und die Regenhosen erwiesen sich als guter Schutz vor dem kalten Wind. Die kurzen herausfordernderen Abschnitte, teilweise seilversichert und schmal über steile Stufen, hinauf zur Schafscharte (2320m) und vorbei am Hermannkarsee, wurden trotz Nässe problemlos von allen gemeistert.
Pünktlich auf der Krottenkopfscharte (2350 m) riss der Himmel auf. Die Mittagspause wurde ganz entspannt wieder in der Sonne genossen. Was für ein Glück mit dem Wetter!
Der verspätete Aufbruch am Morgen hatte allerdings ein kleines Nachspiel. Die geplante Forstsetzung der Tour über die Jöchelspitze machte keinen Sinn mehr, die letzte Talfahrt mit der Jöchelspitzbahn war nicht zu erreichen. Aber viele Wege führen bekanntlich ins Tal. Der E5 nach Holzgau (1114m) ist sehr abwechslungsreich und machte allen großen Spaß. Das Glück war auch in dem Fall mit den Tüchtigen. Die beiden Fahrerinnen verzichteten auf den Einkehrschwung im Abstieg und erwischten mit nur fünf Minuten Wartezeit den Bus nach Elbigenalb, um die beiden Autos zur Gruppe zu holen.
Vor der Rückfahrt wurde nochmals auf das Geburtstagskind und die gelungene Tour angestoßen. Alle waren happy, dass wir uns nicht durch die diffusen Wettervorhersagen haben beirren lassen.