Anfang Juli waren 4 Mitglieder der Einladung der Schweizer Partnersektion aus Brugg gefolgt, gemeinsam eine Hochtour in den Albula-Alpen zu unternehmen. Wir fuhren dabei mit dem Auto an die Schweizer Grenze, um von dort aus mit der Bahn klimafreundlich nach Madulain im Engadin zu fahren. Aufgrund einer Zugverspätung hatte Tourenleiter Heinz Frei vom SAC kurzfristig seinen Schwager mit einem geräumigen Fahrzeug als Shuttle organisiert, um die Gruppe ein Stück weit den Albulapass hinaufzuchauffieren. Dort warteten schon 4 Freunde vom SAC und bei wolkenverhangenem Himmel starteten die Bergfreunde gemeinsam auf die 3tägige Tour. Auf schmalen Bergpfaden, vorbei an Wasserfällen und Gebirgsbächen, erreichte die Gruppe die gemütliche Chamanna d’Es-cha des SAC. Ein Teil der Gruppe bestieg von dort aus noch den aussichtsreichen gut 2.800m hohen Piz Belvair mit herrlicher Abendsicht auf die Berninagruppe mit dem Piz Palü.
Frühmorgens starteten wir dann auf spannenden Wegen über Blockwerk und schmalen Pfaden in Richtung des Piz Kesch. Nachdem alle über eine kettenversicherte Scharte geklettert waren, bildete die Gruppe am Rand des Gletschers 3 Seilschaften zur Querung des Porchabella-Gletschers. Trotz unsicherer Wetterlage entschlossen sich Heinz und wir, die anschließende Gipfelbesteigung mit Klettereien im unteren 3. Schwierigkeitsgrad in Angriff zu nehmen. Am Gipfel auf 3.417m wurde wir nach knapp zweistündiger Kletterei mit passabler Bergsicht und zunehmend sonnigem Wetter belohnt. Zurück über den Gletscher und auf diesem abwärts erreichten alle dann die moderne Keschhütte, bevor kurz danach draußen heftiger Regen, starker Wind und Schneefall an den Gipfeln den Wetterumschwung einleiteten.