Vor Kurzem fand am Aussichtsberg Kandel bei Waldkirch der Grundkurs Alpin der Bergsteigergruppe Schramberg statt. Organisiert und durchgeführt wurde die Weiterbildung von den ehrenamtlichen und ausgebildeten Trainern Volker Gruber und Matthias Kaupp.
Von Z wie Zustieg bis A wie Abseilen - wie so oft hat auch beim Klettern die Sicherheit oberste Priorität. Sobald es über 30 Meter nach oben geht, sind fortgeschrittene Techniken notwendig. Diese erlernt man nicht an zwei Tagen. Die Handgriffe müssen regelmäßig geübt werden.
Während beim Sportklettern meist nach einer Seillänge Schluss ist, geht es beim Alpinen Klettern dann erst richtig los. Zur Zwischensicherung wird kurzzeitig ein komplexer Standplatz eingerichtet. "Bevor der Mastwurf (ein Knoten) nicht einhändig sitzt, gehe ich erst gar nicht an den Start". So fasst ein Teilnehmer die Einheit zum Standplatzbau für sich zusammen. Ganz so dramatisch ist es nicht - dennoch, der Kurs ist lediglich der Einstieg. So wie der Führerschein noch keinen guten Fahrer ausmacht.
In zwei Kleingruppen haben sich die Teilnehmenden Fachwissen zum Klettern in den Bergen erarbeitet. Dies beginnt mit der Ausrüstung. Was packe ich in den Rucksack? Einen Helm und Gurt hatten alle Teilnehmenden bereits im Gepäck. Und auch eine Regenjacke, denn die Wetterlage vom vergangenen Wochenende erfordert bei Ganztagesausflügen in den Bergen bereits eine bewusste Entscheidung.
Auf dem Programm stehen alpine Sicherungs- und Seiltechniken. Die dafür benötigten Karabiner, Aluminiumkeile und die sogenannten "Friends" – mobiles Spezialwerkzeug zur Selbstsicherung - sind ausreichend vorhanden. Nach dem ersten halben Tag wurden die Gruppen gewechselt. Jede Einheit besteht aus einer theoretischen Anleitung und der praktischen Anwendung. Dabei kommt auch das Klettern nicht zu kurz. Die Teilnehmenden lernen voneinander und natürlich von den Ausbildern.
Nicht nur für eine gute Ökobilanz wurde im naheliegenden und bereits bewährten Gasthaus Engel am Glotterbach bei St. Peter übernachtet. Dort gibt es preiswerte Zimmer und in der guten Stube eine erstklassige Bewirtung. Das hat auch den schönen Vorteil einer geselligen Runde am Abend. Das Spiel der Nationalmannschaft wird zur Nebensache.
Am Sonntag wurde alles nochmals wiederholt und gefestigt. In der Feedbackrunde sind sich alle einig: Das Wochenende war ein voller Erfolg. Alle Teilnehmenden waren voll des Lobes und haben sich herzlich bedankt.
Voraussetzung für eine Teilnahme ist Ausbildung und Erfahrung im Vorstiegsklettern (5. Grad UIAA). Wer diese Erfahrung noch nicht hat, beginnt mit dem Kletterkurs "Toprope " oder schaut einfach beim „Dienstagsklettern“ der Bergsteigergruppe Schramberg am Falkenstein vorbei.
